Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner stellt eine große Gefahr für den Menschen dar und breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Was genau macht ihn so gefährlich und wie kann man gegen den sich ausbreiteten Befall vorgehen? Hier ein paar Details zum Vormarschs des Schädlings.
Allgemeines
Der Eichenprozessionsspinner gehört zur Familie der Zahnspinner. Der nachtaktive Falter ist zu erkennen an einer Flügelspannbreite von 25 bis 30 Millimeter, graubraunen Vorderflügeln mit dunklen Streifen sowie an den weißgrauen Hinterflügeln. Seine Eier legt er bevorzugt in den dünnen Ästen, aber auch am Stamm oder in der Krone von Eichenbäumen ab. Vom Schlüpfen der Raupen Anfang Mai dauert es nur vier bis fünf Wochen bis zum Spinnen der Nester.
Die Raupen fressen nach dem Schlüpfen die Knospen der Eichen und die Nester werden als Unterschlupf gesponnen. Die Raupen wandern dann meist nachts zum Fressen in die Baumwipfel, um dann morgens wieder zurück in ihre Nester zu kriechen. Die Nester sind oft riesig und verfügen oft über einen Durchmesser von bis zu einem Meter.
Ab Ende Juli, Anfang August verpuppen sich die Raupen und nach drei bis fünf Wochen schlüpfen die Falter, um Eier der nächsten Generation zum Überwintern abzulegen. Die Gefahr geht hier nicht direkt von den Faltern aus, sondern von den Brennhaaren der Raupen, die auch nach der Verpuppung noch in den Nestern und Kokons enthalten sind. Diese können bis zu fünf Jahre eine gesundheitliche Gefährdung für den Menschen darstellen und müssen daher schnellstmöglich vernichtet werden. Menschen reagieren auf diese Brennhaare mit Schleimhaut- und Augenreizungen, Quaddeln und Bläschen aber auch mit schweren allergischen Reaktionen. Auch Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündungen können Folgen eines Kontakts zum Eichenprozessionsspinner sein. Wie man darauf regiert, ist ganz unterschiedlich.
Vorbeugung und Bekämpfung
Vorbeugen kann man einem Befall nicht, man kann sich nur schützen und bei Kontakt und Sichtung eines Baumbefalls die richtigen Maßnahmen ergreifen. Auf jeden Fall sollte man befallene Gebiete meiden und bei Entdecken keinesfalls berühren. Wer in Eichenwäldern unterwegs ist, sollte sich durch lange Kleidung schützen. Wenn ein Befall in einem Gebiet bekannt geworden ist, dürfen hier keine Bäume gefällt oder sonstige Waldpflegearbeiten durchgeführt werden. Weiterhin ist es notwendig, dass Fachleute mit professionellen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen gegen eine Ausbreitung vorgehen.
Sollte man dennoch mit Brennhaaren in Berührung gekommen sein, sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- nach Hause gehen und duschen
- Augen mit klarem Wasser ausspülen
- Kleidung komplett waschen
- Meldung über den Befall machen, Kontakt
Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist mit verschiedenen Methoden möglich. Hier gibt es zum Beispiel mechanische oder chemische Abwehrmaßnahmen sowie die Fällung von betroffenen Bäumen. Befinden sich zum Beispiel Spielplätze oder Schulen in der Nähe, muss sofort gehandelt werden.